Ulrich, der Sohn von Hans Fallada, wird mit 10 Jahren aufs Internat geschickt. Er soll eine gute Schulbildung erhalten. Es wird erwartet, dass er sich einsetzt, fleissig lernt und gute Noten und Zeugnisse erreicht. Das ist für den jungen Ulrich nicht immer einfach. In der ganzen Zeit schreibt der Vater seinem Sohn jede Woche einen Brief, in dem er ihm erzählt, sich nach seinen Erlebnissen und nach seinen Schulerfolgen erkundigt. So ergibt sich dieser Briefwechsel. Ulli antwortet teilweise nur kurz, was, wenn es sich häuft, auch entsprechend kommentiert wird. Der Vater wirkt streng in seinen Briefen und gleichzeitig liebevoll und anteilnehmend. Das Buch hat mich auf verschiedenen Ebenen berührt. Einerseits die Beziehung zwischen den beiden, die für beide wichtig ist, die Erwartungen an das Kind, die klar ausgesprochen werden, dazu spielt es doch auch im Zweiten Weltkrieg. Diese Ereignisse kommen in den Briefen immer wieder zur Sprache, nicht politisch sondern ganz sachlich wird berichtet, dass man in den Keller musste oder der Vater fragt, ob sie wieder Bombenbeschuss hatten. Die Klinikaufenthalte des Vaters, der Morphinist war, sind ebenfalls Thema, ohne die Suchtproblematik zu berühren.
Ein Buch, das mir wieder eine Schrifstellerpersönlichkeit ein Stück näher gebracht. Ein Buch von Hans Fallada (Pseudonym von Rudolf Ditzen) wird bei baldiger Gelegenheit in meine Leseliste folgen.