Faszinierendes und prophetisch anmutendes Gedankenspiel über Menschlichkeit und unser zerbrechliches Wirtschaftssystem.
Diese Mischung hat mir an John Ironmongers Roman so unheimlich gut gefallen. Wir lernen den jungen Banker / Mathematiker / Analysten Joe kennen, der aus London geflohen ist und eines Herbstmorgens in St. Piran, Cornwall, am Strand angespült wird. Was ihn nach St. Piran getrieben hat und warum er auf’s Meer hinausgeschwommen ist, erfahren wir erst nach und nach. Ironmongers allwissender Erzähler bietet uns eine verschachtelte Geschichte, die im Rückblick erzählt wird und zwischen vermeintlicher Gegenwart (Herbst bis Weihnachten desselben Jahres) und Joes Vergangenheit wechselt. Auch das ein faszinierender Aspekt seines Romans. Ebenfalls enorm gut gefallen haben mir die herzlichen, leicht schrulligen Bewohner von St. Piran, diesem kleinen, abgelegenen Fischerort, dessen Häuser sich an einen Hang schmiegen und an schmalen, krummen Strassen stehen, die Atmosphäre des Ortes an sich und das Gemeinschaftsgefühl dort.
«Der Wal und das Ende der Welt» ist ein zutiefst hoffnungsvoller Roman mit einer sachlich fundiert recherchierten Komponente, den ich wärmstens empfehlen kann.
Aus dem Englischen von Tobias Schnettler und Maria Poets.