Dieser Roman ist so provokativ und bitterböse geschrieben, ich habe es geliebt, ihn zu lesen! Die Geschichte wird aus der Perspektive eines (noch) ungeborenen Kindes im Bauch seiner Mutter Trudy erzählt. Trudy und Claude wollen Trudys Ehemann, beziehungsweise Claudes Bruder, los werden und schmieden einen Mordplan. Leider ist der scharfsinnige und sehr zynische Fötus nicht gerade von den Tötungsabsichten begeistert, ist das Opfer doch der eigene Vater. Also verfolgt das Ungeborene seinen eigenen Plan, schliesslich geht es hier auch um sein Leben.
McEwan hat in seinen Romanen immer einen sehr wachen Blick auf das aktuelle Weltbild, lässt tief in menschliche Abgründe blicken und hält uns auch ein bisschen den Spiegel vor, das mag ich sehr.
Wer einen Gesellschaftsroman mit einem Spritzer Mord und einem grossen Schluck schwarzem Humor mag, ist bei “Nussschale” super bedient!