Der historische Roman beginnt mit einer romantischen Beziehung zwischen Lisa Gheradini und dem Sohn einer der mächtigsten Dynastien in Florenz im Jahre 1494, Giuliano de Medici. Das der Florentiner Edelmann später mit einem der berühmtesten Gemälde des Malers und Erfinders von Leonardo daVinci in Verbindung gebracht wird, ahnt zunächst keiner. Giuliano, Lisa und nicht zuletzt Leonardo selbst werden jeder auf seine Weise zu Marionetten im Kampf um die Macht in Florenz/Italien. Angetrieben durch die Sehnsucht nach Liebe, Freiheit und Selbstverwirklichung.
Der über 500-seitige Roman von Beate Rygiert lässt sich flüssig und leicht lesen. Zu Beginn wird der Leser/die Leserin gepackt von der geheimen Liebe der beiden jugendlichen Florentiner. Im Wechsel zwischen der Perspektive Lisas und Leonardos wird ein ausführlicher Überblick über beider Leben gegeben.
Während das Streben nach Freiheit und Selbstbestimmung der jungen Frau in einer arrangierten Ehe leicht aufzunehmen ist, mag die Identifikation mit dem ausserordentlichen Erfinder und Künstler schwerer fallen. Dies führt dazu, dass der Lesefluss ausgebremst wird und nach der anfänglichen Leidenschaft, der Roman erst in der zweiten Hälfte wieder richtig Spannung aufbaut.
Ein guter Roman für alle, die historische Fakten gerne mit ein bisschen emotionaler Lebens- und Liebesgeschichte geniessen. Eine Affinität für den Erfinder daVinci sollte jedoch nicht fehlen, sonst könnte es zum versehentlichen Überblättern einiger interessanter Informationen kommen.