Sonja ist verzweifelt. Nach dem verlorenen Scheidungskrieg bekommt ihr Exmann das alleinige Sorgerecht für ihren Sohn und dann wird ihr finanzieller Ruin von ihrem ehemaligen Anwalt ausgenützt. Sie fängt an in seinem Auftrag Kokain nach Island zu schmuggeln. Gefangen in einem Netz von Rücksichtlosigkeit und Drohungen versucht sie einen Ausweg zu finden, verheddert sich aber zunehmend in allem. Nicht gerade hilfreich ist dabei ihre neue Freundin Agla, die selbst im Zentrum eines Finanzskandals steht. Ist sich jeder selbst der nächste oder kann sie auf Agla zählen?
Dieser Auftakt der Island-Triologie ist ein etwas anderer Thriller. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von Sonja und Agla und weniger Spannung und Mord und Totschlag mit vielen Wendungen. Daher plätschert das Lesen so vor sich hin. Ich fand aber besonders Sonjas Werdegang interessant, wodurch es mir nicht langweilig wurde. Ein paar mehr Fakten aus der Vergangenheit hätte ich mir aber trotzdem gewünscht. Das Ende wiederum fand ich gelungen, so dass ich aufgrund des Cliffhangers nun ganz gespannt auf die Fortsetzung bin.
Mein Fazit: Wer einen Thriller sucht, der mehr von dem Leben der Protagonistinnen erzählt als mit unerwarteten Wendungen brilliert, ist hier genau richtig und kann sich nach Island entführen lassen.