Von Sharon Gosling hatte ich bereits die zwei anderen Bücher Fishergirl’s Luck und Lighthouse Bookshop gelesen, die jeweils zu Jahreslieblingen von mir wurden und die ich immer mal wieder in die Hand nehme und erneut lese. Umso mehr habe ich mich gefreut, ihr neuestes Buch, Forgotten Garden, lesen zu können. Und obwohl auch das wieder ein gutes Buch war, konnte es in meinen Augen nicht an die beiden ersten heranreichen.
Das große, genau genommen einzige, Problem an diesem Buch war für mich Luisa. Als Hauptperson hört man natürlich sehr viel von ihr und ein Großteil des Buches ist auch aus ihrer Sicht geschrieben. Mir wurde sie aber nie richtig sympathisch. Sie trauert um ihren verstorbenen Ehemann, geht dabei aber in meinen Augen vor allem mit ihrer Schwester Jo sehr unfreundlich um und ist im gesamten Buch rücksichtslos gegenüber deren Gedanken und Interessen.
Sehr ans Herz gewachsen ist mir dagegen Harper, eine Jugendliche die am Gemeinschaftsgarten mitarbeitet. Sie lässt sich darauf überhaupt nur ein, um Sozialstunden abzuarbeiten und steht den Erwachsenen in ihrem Leben sehr ablehnend gegenüber – teilweise aus gutem Grund. Wie sie sich im Lauf des Buches entwickelt, hat Freude bereitet zu lesen.
Überhaupt sind alle Charaktere außer Luisa sympathisch und ich liebe ja Geschichten, die sich um den Aufbau eines Projekts aus dem Nichts drehen. Mit dem Gemeinschaftsgarten gibt es hier ein solches. Zu lesen, wie dieser wächst und Luisas Überlegungen zur Gestaltung des Gartens war interessant und hat mir gut gefallen.
Nicht zu unterschätzen übrigens: das wunderschöne Cover, das der DuMont-Verlag diesem Buch verpasst hat! Ich liebe es und es fügt sich wunderbar darin ein, wie die beiden anderen Cover der Bücher von Sharon Gosling aussehen.
Luisa wurde mir zwar nicht sympathisch, dennoch wartet Forgotten Garden mit einigen tollen Charakteren auf. Und die Entwicklung des Gemeinschaftsgartens „mitzuerleben“ hat für mich einiges wieder weitermacht. Insgesamt konnte Gosling mich mit diesem Buch nicht so vollständig überzeugen, wie es bei den beiden anderen Büchern der Fall war, eine süße Geschichte ist es dennoch.