Ein Schwimmbad mit all seinen Gestalten, Schwimmerinnen und Schwimmern ist der Schauplatz, eine eigene kleine abgeschottete Welt unter der Erde. Alice, die Mutter der Erzählerin, etwas älter und leicht dement, aber liebevoll geduldet und begleitet fühlt sich wohl, bis eines Tages ein Riss im Boden des Schwimmbeckens erscheint, rätselhaft, bedrohlich, grösser wird, neue Risse kommen dazu, schliesslich wird das Bad geschlossen. Die heile Welt der Schwerelosigkeit und des gemeinsamen Schwimmens geht zu ende. Und Alice kommt ins Belavista, auch eine abgeschottete Welt für Demente, und die Risse werden grösser, tiefer, unheimlicher. Einfühlsam erzählt sie die Begegnungen im Heim mit ihrer Mutter, die sich immer mehr verliert, sprachlos wird, und ihre eigene Ratlosigkeit angesichts der Krankheit.
In ihrer eigenen assoziativen Art ergründet Julie Otsuka diese Welten und erzeugt einen unheimlichen Sog. Man spürt das Unheil nahen und ist dennoch vollkommen ausgeliefert. Liebevoll schildert sie die Welt des Schwimmbades und des Schwimmens, sarkastisch und realistisch die wohlmeinenden und gewinnorientierten Zustände im Pflegeheim, die Hilflosigkeit angesichts der fortschreitenden Krankheit.