"Der Morgen nach dem Regen" hat mich zunächst durch sein wunderschönes Cover angezogen. Die Geschichte von Johanna und Elsa, die sich aufgrund von Johannas Karriere bei den Vereinten Nationen entfremdet haben, berührt ein sehr emotionales und universelles Thema: die Balance zwischen Beruf und Familie und die Suche nach Versöhnung. Nach einem Burnout zieht Elsa zu ihrer Mutter in das geerbte Haus am Rhein, wo sich die beiden allmählich wieder annähern.
Trotz der bewegenden Thematik und der gelungenen bildhaften Sprache war das Buch für mich nicht ganz so vielschichtig und tiefgehend wie erhofft. An einigen Stellen fehlte mir der Hoffnungsschimmer und die Leichtigkeit, die so eine Geschichte zusätzlich meiner Meinung nach bräuchte. Die einfachen Sätze und die sprachlich leicht gehaltene Erzählweise machen das Buch gut lesbar, jedoch zieht sich die Handlung durch zu viele Details in die Länge, während andere Aspekte mehr Tiefe verdient hätten. Leider konnte ich keinen wirklichen Zugang zu den Protagonisten finden, da die Charaktere für meinen Geschmack mehr Tiefe hätten haben können. Insgesamt ist “Der Morgen nach dem Regen” eine solide Lektüre, die einige berührende Momente bietet, aber nicht ganz das Potenzial ausschöpft, das ich mir nach dem Cover und dem Klappentext erhofft hatte.