Robert Louis Stevensons “Die Schatzinsel” bringt das Gefühl der Kindheit in einem zurück. Die Zeit, in der jeder Tag voller neuer Entdeckungen und Abenteuer war und man nur im Moment lebte, weit weg die Welt der Erwachsenen, in welcher alle stets im morgen zu leben scheinen. Paradoxerweise begleiten wir Jim Hawkins, den jugendlichen Protagonisten dieses Kinder-/Jugendromans jedoch genau dabei: beim Erwachsenwerden. Er verlässt das Haus seiner Eltern und geht mit einer bunt zusammengewürfelten Crew auf Schatzsuche. Obwohl diese im Vordergrund der Geschichte steht, findet der junge Jim vor allem Erkenntnis über die grossen Fragen des Lebens: Mut, Feigheit, Loyalität, Verrat, Prinzipientreue, Opportunismus usw. “Die Schatzinsel” kommt meines Erachtens literarisch nicht an “Dr. Jekyll und Mr. Hyde” heran, aber ist aufgrund vorgenannter Themenbereichen die ideale Lektüre für Kinder und Teenager und solche, die es gerne wieder wären. Obwohl es sich um ein “älteres” Werk handelt, ist der Roman in einer einfachen, rasanten Sprache verfasst, sodass das Buch auch in der heutigen Zeit mühelos gelesen werden kann. Von mir jedenfalls eine warme Empfehlung!