Das Cover verheisst eine angenehme Urlaubslektüre, auch der Klappentext deutet in diese Richtung, und das trifft eigentlich auch zu. Sprachlich liest sie sich leicht, die Geschichte der jungen Touristen, die etwas unfreiwillig in diesem Hotel an der Amalfiküste gestrandet sind und dort den ‚Gentleman from Peru‘ treffen.
Inhaltlich jedoch, stellt sich einem bereits schnell die Frage, worum es bei der Handlung genau geht, spätestens, nachdem der mysteriöse ältere Herr schon fast hellseherische Fähigkeiten zu besitzen scheint. Ob die jungen Leute ihre Segeltour fortsetzen, wie die Reparatur ihres Schiffes verläuft, darüber erfährt man nichts. Schnell treten auch die meisten der anfangs vorgestellten Protagonisten in den Hintergrund und nur noch eine junge Frau wird differenzierter beschrieben. Es zeichnet sich allerdings schnell ab, dass sie in einem früheren Leben bereits die Bekanntschaft von Raul (dem Gentleman aus Peru) gemacht hatte. Diese frühere Liebesbeziehung bildet dann auch einen grösseren Teil der Geschichte.
Die wiederkehrenden Erinnerungen der jungen Frau an ein früheres Leben sind etwas befremdend, erklären aber nicht einmal die am Anfang erwähnten hellseherischen Fähigkeiten des älteren Herrn, es sei denn, man geht davon aus, dass die anderen jungen Leute auch in dessem Leben bereits eine Rolle gespielt hätten, worauf jedoch nichts hindeutet. Wenn dann die beiden ehemaligen und jetzt wieder neuen Liebenden sich wieder finden, überzeugt einen das nicht unbedingt, vor allem, da es darauf hinausläuft, dass das Altersverhältnis sich verändert hat und am Ende der doch schon ziemlich betagte Gentleman seine ehemalige Geliebte in einem jungen Mädchenkörper wiederfindet.
Es bleibt einem auch schleierhaft, welche Rolle das Land Peru in der Erzählung spielt. Der Gentleman hätte die Zwischenzeit genauso gut in irgendeinem anderen Land verbringen können. Dann sind es der Zufälle doch etwas zuviel, dass das Segelboot gerade dann und dort eine Panne hatte oder dass die jungen Leute gerade in diesem Hotel abgestiegen sind, es sei denn, der Gentleman habe die Begegnung bewusst herbeigeführt, fragt sich nur, wie.
Wenn man sich nicht zu viele Fragen nach dem Wie und dem Warum stellt und wenn man nicht unbedingt Wert auf logische Zusammenhänge legt, ist das Buch eine lockere Urlaubslektüre, die man nicht zu ernst nehmen soll. Mich jedoch hat es nicht überzeugt, aus der Ausgangssituation hätte ich mir etwas anderes erwartet.