Dieses Buch ist eine Folge von „22 Bahnen“ aber auch ohne Vorkenntnisse zu lesen.
In diesem Buch folgen wir Ida, die jüngere Schwester von Tilda, die jetzt nach das Ableben ihrer Mutter die Wohnung gekündigt hat um theoretisch zu Tilda und ihrem Mann Viktor, die in Hamburg wohne zu gehen. Aber sie entscheidet sich nicht zu Tilda zu gehen, sondern für sich selbst zu sorgen und fahrt weiter bis nach Rügen (Binz). Auf dem Insel fühlt sie sich sicher. Sie zieht in der Jugendherberge und bei Knut in der Bar findet sie eine Stelle als Kellnerin. Ida ist sehr einsam, verunsichert und hat alle Kontakt mit der Aussenwelt abgebrochen. Sie fühlt sich schuldig am Tot der Mutter, obwohl sie schon weiss, dass das nicht so ist. Die Mutter war schon lange total instabil und süchtig, aber am Ende wollte sie einfach nicht mehr leben und hat einen Überdosis genommen. Ida hat eine Freundin, Samara, mit der sie zusammen studiert und mit der sie öfters Ausflüge unternimmt. In so weit ist sie freier als Tilda früher (im ersten Buch) war, auch weil sie natürlich keine kleine Schwester hat. Als sie bei der Arbeit in Ohnmacht fällt, kommt sie bei Knut und seiner Frau Marianne unter, die ihr herzlich aufnehmen. Hier fängt Ida an, sich wieder„zuhause“ zu fühlen. Sie akzeptiert die „vorsorge“ von Marianne. Eigentlich vermisst sie Tilda extrem, und würde gerne zu ihr gehen, aber möchte für sich selbst sorgen. Und sie trifft auch Leif. mit dem Versteht sie sich gut. Auch Leif, ein DJ, hat so seine Vergangenheit und Traumata. Langsam an kommt Ida wieder ins Leben zurück, schreibt wieder und versteht sich immer besser mit Leif. Leider trifft ihr nochmals ein Schicksalsschlag, statt davon zu laufen, bleibt sie. Und fühlt sich stärker. So kann sie sich auch mal die Vergangenheit stellen.
Das Buch liest einfach schnell und gut. Es hat eine klare und kräftige Sprache. Leider mit etwas zu viel Kraftausdrücke, die meiner Meinung nach nicht notwendig waren um die Wut und Emotionen auszudrucken. Caroline Wahl hat das sicher auch anders gekonnt. Für mich war das ein wenig zu „trendig“. Im ersten Buch ist mir das weniger aufgefallen. Trotzdem habe ich es gerne gelesen.
Die Personagen und ihre Emotionen sind extrem gut beschrieben. Die Geschichte ist vielleicht etwas flach. Ein etwas komplexer Plot hatte nicht geschadet. Ich gehe davon aus dass die Geschichte von Tilda und Ida jetzt zu ende ist, und hoffe das Caroline Wahl jetzt etwas komplizierteres schreibt, sie könntet das sicher.