Von diesem Klassiker hatte ich schon viel gehört, ihn aber nie gelesen, auch Film oder Hörbuch waren mir unbekannt. So machte ich mich gespannt ans Lesen und wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte ist sehr lebendig erzählt, man wird direkt ins Abenteuer und die Zeit um 1900 katapultiert und fiebert mit der jungen Hauptperson mit. Die Sprache wurde etwas modernisiert und ist flüssig zu lesen.
Die Geschichte beginnt in einer Hafenkneipe in England mit einem archetypischen Piraten und einem unschuldigen, aber neugierigen Jungen. Nachdem die Schatzkarte in sicheren Händen ist, beginnt die Abenteuerreise. Dabei ist der Leser den Protagonisten immer einen Schritt voraus, was ich etwas schade fand, hier zeigt sich deutlich, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, auch wenn die Jugendlichen heute sich wohl von der alten Sprache würden abschrecken lassen.
Die Beschreibung der Personen an Bord und später auf der Insel fand ich sehr gelungen. Hier arbeitet der Autor weniger mit Schwarz und Weiss, als ich es aus anderen Jugendbüchern kenne. Die “Guten” haben durchaus ihre Schwächen, die “Bösen” ihre liebenswerten Seiten.
Auch die Beschreibungen des Lebens an Bord und die der Insel selbst fand ich toll.
Das Nachwort fand ich spannend und informativ. Man erfährt etwas über das Leben des Autors und die Entstehungsgeschichte des Buchs, sowie über Mythen, die sich darum ranken. Ein etwas kritischer Blick auf die englische Kolonialgeschichte fehlt allerdings.
Das Buch ist ein echter Klassiker und erstaunlicherweise wenig verstaubt. Eine wunderbare Lektüre für Seeratten und Abenteurer.