Dornen und Rosen hat mich bereits auf den ersten paar Seiten völlig in den Bann gezogen. Ich konnte nicht anders, ich wollte eintauchen in diese fremde Welt. Ich wollte, nein ich musste Feyre kennenlernen. Ich musste wissen, wer dieses Mädchen ist, das ganz alleine im dunklen Wald sitzt und darauf hofft, irgendetwas töten zu können, um selbst nicht sterben zu müssen. Und sie hat mich nicht enttäuscht. Die Autorin hat einen einzigartigen Schreibstil, der einem immer wieder die Freiheit überlässt, sich eine eigene Meinung über die Situationen, Ereignisse und auch Charaktere zu bilden. Einige mögen vielleicht der Meinung sein, dass gewisse Charaktere oder Beziehungen nicht ausführlich genug beschrieben wurden, ich jedoch fand das genial. Die Autorin gibt dir alles, was du wissen musst. Sie gibt dem Leser die Freiheit, mit der Protagonistin nicht einer Meinung zu sein, sie aber dennoch verstehen zu können. Diese Freiheit war es, die es mir tatsächlich schwer gemacht hat, mich daran zu erinnern, dass Feyre bloss ein fiktiver Charakter und die Welt der Fae nicht Realität ist. Auch von der Storyline konnte mich das Buch überzeugen. Es ist das erste Kennenlernen einer neuen Welt, weshalb ich es super fand, dass sich die Geschichte viel Zeit lässt, sich wahrhaftig zu entfalten. Langweilig wird es aber dennoch nie, denn man bekommt immer wieder viele wichtige Informationsbrocken zugeworfen, an die man sich später im Buch mit einem raunenden aha zurückerinnert. Und in dem Moment, in dem man langsam begreift, wie die Welt der Fae funktioniert, was in Prythian wirklich vor sich geht und welche Rolle Feyre dabei womöglich spielt, geht die Action richtig los und es wird wilder, als man je hätte ahnen können. Ereignisse und Emotionen überschlagen sich und ich hatte Schwierigkeiten mit meinen eigenen Gefühlen mithalten zu können. Ich habe gelacht, geweint, war ängstlich, angewidert, erleichtert und voller Hoffnung und manchmal alles zugleich. Ich habe diesen fantastischen Reihenauftakt fertig gelesen, das Buch zurück ins Regal gestellt, wo es nun einen Ehrenplatz hat, und mit dem selben Atemzug gleich nach Band zwei gegriffen.