Im Jahr 1872 beginnen bei Göschenen die Arbeiten am Gotthardtunnel. Er soll die Fahrten über den gefährlichen Gotthardpass ersetzen. Die Fuhrhalter fürchten um ihre Existenz und stellen sich gegen den Bau des Tunnels. Die Bergarbeiter, die aus Italien kommen, werden stets angefeindet. Die junge Helene, Tochter eines Fuhrhalters, begleitet ihren Vater sehr gerne auf seinen Fahrten. Er ist der einzige, der die Fahrten mit dem Baumaterial für die Tunnelarbeiten fährt. Helene lernt einen der Mineure näher kennen und verliebt sich in ihn. Kann es eine Zukunft für die beiden geben?
Die Geschichte erzählt auf dem Hintergrund wahrer Begebenheiten die Geschichte einer jungen Frau, die sich nicht immer an die strengen Regeln der Dorfgemeinschaft hält und eine Liebe erlebt, die in dieser Gemeinschaft geächtet ist. Sehr realistisch wird dargestellt, wie das kleine Dorf Göschenen in kürzester Zeit damit zurechtkommen muss, durch die Zuwanderung der Bauarbeiter exorbitant anzuwachsen. Die Bauarbeiter müssen sich mit schlechten Arbeitsbedingungen herumschlagen, zudem finden sie kaum Wohnraum zu akzeptablen Preisen. So erhält der Leser einen realistischen Einblick in die Bergwelt, in das Leben der Einheimischen wie auch der Bauarbeiter.
Der Schreibstil war sehr leicht und flüssig zu lesen, da sind die Seiten, trotz der Dicke des Buches, nur so dahin geflogen! Die Autorin hat es verstanden die Bergwelt, das Leben der Einheimischen und der italienischen Arbeiter sehr bildhaft zu beschreiben. Sie thematisiert die Probleme und Ängste der Menschen damals, aber auch die Hoffnung und Freude, die der Bau des Tunnels geweckt hat! Die Protagonisten handelten glaubhaft und nachvollziehbar, die Liebesgeschichte ist gut eingebaut in die historisch belegten Ereignisse und liest sich sehr authentisch. Ich empfehle das Buch zu lesen