Nach dem ersten Roman um die Alpinploizistin Corina Costa war ich sehr gespannt auf den Folgeband. Meine Erwartungen wurden bestens erfüllt. Philipp Gurt ist eine Garantie für unaufgeregte, spannende Krimis mit authentischen Flair der Bündner Landschaft und ihrer Menschen.
Von ihrem Chef wird Corina zu einem Vermisstenfall in St Moritz bei dem milliardenschweren Rudolfo Marantz aufgeboten, dessen Tochter Anastassia verschwunden ist. Grandios schildert der Autor ihren ersten Besuch in der mondänen Villa : da prallen Welten aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Schnell wird aus dem Vermisstenfall ein Mordfall, als die Leiche Anastassias in einem Ruderboot gefunden wird, das auf dem St Moritzersee treibt.
Gurt zeichnet seine Charaktere zum Anfassen dicht. Fast unmerklich baut er Spanung auf, welche die Leser still und leise fesselt. Und - er schlägt mit diesem Band ein völlig neues Kapitel im Leben der bodenständigen Corina Costa auf. Das wirft natürlich Fragen auf, welche über das Ende des Buchs wirken und man möchte eigentlich sofort den nächsten Band lesen! Wie wird es weitergehen mit Corina? Wie wird sie die neue Situation beeinflussen? Sich auf ihren Beruf als Polizistin auswirken?
Ganz am Ende, nach Abschluss der Kriminalhandlung, wird es ungewohnt sanft. Das mag man oder nicht.
Ein spannender Krimi nicht nur für Heimwehbündner.