Der Roman spielt in den dreissiger Jahren im faschistischen Monza in Italien. Francesca wächst als Einzelkind in der Oberschicht auf, geprägt von den Regeln des Faschismus, des Patriarchats und der Kirche. Dann freundet sie sich mit Maddalena an, die mit zwei Jungs am Fluss herumhängt, kein Blatt vor den Mund nimmt und in einer Ecke von Monzas wohnt, in der Francesca vorher noch nie war. Fasziniert von deren Lebenswelt entflieht sie immer wieder aus ihrer eigenen. Beide Maddalena wie Francesca kämpfen für ihre Selbstbestimmung - unabhängig von der sozialen Schicht - und nehme dafür grosse Opfer auf sich.
Die Geschichte ist auch in der deutschen Übersetzung von Anja Nattefort sehr lebendig geblieben und liest sich gut. Der Einstieg ist drastisch und der Schluss etwas knapp. Sehr gut gefallen hat mir der Mittelteil, weil hier gut nachvollziehbar beschrieben wird, wie die Freundschaftsbande immer stärker werden und sie immer selbstbestimmter ihren Weg gehen, wobei Francesca vor allem dem Weg von Maddalena folgt. Schade ist, dass der historische Hintergrund im Laufe der Geschichte in den Hintergrund tritt und etwas plakativ wirkt.