Von der Autorin, Liliane Skalecki, hatte ich bisher noch nichts gelesen. Das Cover des Buchs hatte mich angesprochen…
Wohltuend erscheint mir, dass für einmal kein ploizeilicher Ermittler die Hauptperson ist. Wir begleiten veilmehr einen ganz “normalen” Mann, Niklas Westphal, auf dem traurigen Weg in sein Heimatdorf Thöninghausen zur Beerdigung seiner Mutter, Sigird Westphal. Das Wetter ist extrem heiss und die Autorin lässt uns voll in diese Hitze eintauchen, die uns bis zum Ende begleitet. Niklas scheint ein sympathischer Typ zu sein, aber er hat ein seltsames Faible für gruselige Geschichten. Seit Langem verfolgen ihn Albträume, an die er sich jeweils nach dem Aufwachen nicht erinnern kann und die ihn beruflich schwer beeinträchtigen. Er ist deshalb bei einem Psychotherapeuten in Behandlung, ohne dass es ihm wirklich besser geht.
Zurück in seinem Elternhaus begint sich Niklas plötzlich an seine Träume zu erinnern. Bruchstücker zunächst. Im Dorf fällt ihm eine junge Frau in einem rote Kleid auf, die aber ausser ihm niemand sieht. Von seinen ehemaligen Schulkollegen vermag ihm niemand zu helfen. Dann wird das Skelett eines Mädchens gefunden, das vor 30 Jahren verschwand. Aber das ist noch nicht alles. Niemand im Dorf scheint Genaues zu wissen und schon gar nicht sagen zu wollen. Jedoch erzählen die Leute wie der alte Pfarrer Berg nur zu gerne, was für eine einfühlsame, hilfsbereite und tolle Frau Niklas Mutter gewesen ist. Nur Niklas alte Schulfreundin Tessa steht ihm bei seiner Suche nach der Quelle seiner Albsträume bei.
Die Autorin malt ihre Geschichte gleichsam in sehr feinen Pinselstrichen, was einerseits sehr dicht wirkt, andererseits auch zu gewissen Längen führt. Die Personen sind sehr gut und authentisch gezeichnet. Persönlich gefällt mir, dass der Thrill aus den ganz alltäglichen Dingen erwächst . Die Spannung baut sich jedoch erst sehr allmählich auf, eher wie in einem Krimi und nicht einem Thriller. Erst gegen Ende fiebert man der Lösung entgegen, immer hoffend, dass das Unglaubliche doch nicht so sein wird, wie zu befürchten ist. Die Lösung ist sehr konsequent und logisch aufgebaut.