Hinter Golden Bay steckt weit mehr als nur die sonnigen Highlights die Touristen ansprechen. Im zweiten Band schlägt die Autorin eine Richtung ein, die ich so nicht erwartet hätte. Der Leser erhält einen tieferen Einblick was hinter der allzu bunten Fassade läuft. Die Geschichte nimmt eine Wendung die ich nicht erwartet habe aber durchaus stimmig ist. Anfangs habe ich mich immer gefragt warum Holden nicht mit der Wahrheit rausrückt und was seine Gründe sind. Aber je mehr ich in die Geschichte eintauchte, desto mehr began ich ihn zu verstehen. Warum er gezwungen war so zu handeln und die Insel zu verlassen. Mit schwerwiegenden Folgen für ihn und Ember zugleich. Nur langsam erfährt man was wirklich vor fünf Jahren geschah, obwohl ich auch dachte, wenn er sich anvertraut hätte, wären sicher auch andere Lösungen möglich gewesen. Aber zu dem Zeitpunkt schien es sein einziger Ausweg zu sein, die Drohungen und Konsequenzen seiner Handlungen waren zu gross um länger zu bleiben. Holdens Unentschlossenheit hat mich zu Beginn recht genervt und ich befürchtete dass sich die ganze Story darum drehen würde. Umso mehr war ich froh das die Konfrontationen der Beiden nur einen kleinen Teil ausmachten. Die Autorin hat sich stets bemüht den Fokus auch in andere Richtungen zu lenken, die feineren Details hervorzuheben und somit die Spannung konstant hoch zu halten. Die Geschichte habe ich als interessant empfunden, vielleicht stellenweise erotisch zu aufgeladen, aber das ist Geschmackssache. Wie im ersten Band endet auch hier die Geschichte vielversprechend abrupt mit einem weiteren unerwarteten Twist. Die Handlung aus verschiedenen Sichtweisen zu verfolgen fand ich besonders interessant, macht es zu einem speziellen Lesevergnügen, und gepaart mit dem Ort der Geschichte zu einer spannenden Lektüre.