Der Roman «über leben» von Schweizer Autorin Corinne Ammann, erzählt die Geschichte von Res Buhme und seiner Frau Trudi, die in ärmlichen Verhältnissen leben und hart arbeiten müssen, um zu überleben. Trotz ihres Wunsches nach Arbeit, um den Winter irgendwie zu überstehen, werden sie immer wieder abgelehnt. Es fehlt an Solidarität und kleinen Gesten des guten Willens, die ihre Not lindern könnten. Die Frage, wie es für sie weitergeht, bleibt spannend.
Res verliert mehr und mehr die Hoffnung, während Trudi stark bleibt und sich für ihre Familie einsetzt. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit beeindruckten mich sehr.
Die Darstellung des Alltagslebens und die kurzen, prägnanten Kapitel machen den Roman besonders. Die Verwendung des Berner Dialekts verleiht dem Buch eine authentische Note, kann aber für Leute, die nicht mit dem Dialekt vertraut sind, eine grosse Herausforderung darstellen. Ein Glossar am Ende des Buches hilft zwar, aber Fussnoten wären eine bessere Lösung gewesen.
«über leben» ist ein vielschichtiger Roman über das Leben und Überleben in einer ländlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts in der Schweiz. Die Autorin beschreibt Sehnsüchte, Ängste und Hoffnungen, die auch heute noch relevant sind. Ein interessantes Buch, das einen Einblick in vergangene Zeiten und menschliche Emotionen bietet. Ich gebe für dieses Buch 4 von 5 Sternen 🌾 📖