Tja was soll ich sagen, ausser dass ich genau so begeistert von diesem Buch bin, wie von “22 Bahnen”. Ich kann Ida und ihren inneren Tornado/Wutklumpen/Windstärke 17 bestens nachempfinden Ihren inneren Kampf gegen aber auch mit ihrem Wutklumpen, wie sie ihn los haben will. Ida kann nichts mit jungen Menschen anfangen. Sie sind ihr zu optimistisch. Was, aufgrund ihrer Kindheit nur all zu verständlich ist. Genau wie Tilda, musste auch sie früher erwachsen sein und hatte keine unbeschwerte Kindheit.
Nach dem Tod ihrer Mutter, will sie alle Gedanken ausschalten und gleichzeitig alle anschreien. Sie will nicht mehr spüren und stürzt sich in die aufbrausenden Wellen der Ostsee. Ich finde er spiegelt ihren inneren Kampf. Dass Ida an Marianne und Knut geraten ist, ist wohl das beste was ihr passieren konnte. Ohne diese Personen wäre sie glaube ich verloren gewesen. Denn Tilda konnte sie nicht entsprechend auffangen, weil ein Teil von Ida’s Wut auch gegen Tilda gerichtet war. Sie hat Ida “zurück gelassen”. Auch wenn Ida das irgendwie auch versteht, dass Tilda auch ihr Leben führen musste, ist ihr Kampf um ihre Wut in dieser Hinsicht auch verständlich. Tilda hat immer schon eher eine Mutter- als eine Schwesterrolle gehabt. Diese Rollenverteilung macht es in der Trauerphase auch so schwierig wieder zu einander zu finden.
Leif scheint sie von Anfang an zu verstehen. Auch wenn oder gerade weil er selbst auch einiges schon erlebt hat und gerade viel durchmacht. Vom ersten Augenblick an, als sie sich Nacht am Strand treffen, hat er ein Auge auf sie. Möchte auf sie aufpassen. Auch wenn Ida es nicht immer bemerkt. Leif sieht sie jeden Morgen in der See, während er sein Laufprogramm macht.
Was das Zerwürfnis zwischen Marianne und Mandy war konnte ich nicht herauslesen. Mir schien es aber als ob Mandy eifersüchtig auf Ida war. Als ob sie etwas von Marianne erhalten würde, was Mandy nicht hatte.
Fazit: Ein weiteres Buch, dass sich absolut lohnt zu lesen. Ich konnte es wieder nicht aus den Händen legen und hatte es innerhalb von 2 Tagen gelesen. Der Schreibstil ist fesselnd, inspirierend, mitfühlend und fliessend. Die Figuren sind sehr gut beschrieben. Ich konnte mir jede einzelne Person bildhaft vorstellen, ihr Aussehen aber auch ihre Gemütsregungen, ihre Charaktereigenschaften. Würde es mehr als 5 Punkte geben, von mir würde es immer die volle Punktzahl geben.