Fynn sitzt in der Uni - Marie nicht weiter hinter ihm - sie starrt ihn an - immer wieder - er scheint seltsam zu sein - vielleicht auch nur verschlossen…
Fynn verträgt weder Menschen noch Lärm, Interaktion ist schwierig - ebenfalls seine Biografie.
Dann braucht er ein Blatt Papier, bittet Joon neben sich darum - und schreibt damit sein Leben neu - denn Joon mag den mysteriösen Kerl, schickt ihm eine Freundschaftsanfrage - und daraus wird mehr - viel mehr als Fynn sich je hätte träumen können!
Unversehens findet er sich auf einem Roadtrip nach Italien zu dem Joon ihn überredet hat - dabei sind Chiara mit ihrem Noah und Marie.
Fynn muss sich immer wieder überwinden, geht mitunter schier durch die Hölle - seine Gefühle fahren Achterbahn - Marie geht es nicht anders, denn nun ist sie auf engem Raum mit Fynn zusammen…
Die Fahrt nach Italien wird für beide zu einem Selbstfindungstrip - Marie wird sich nach der verhauenen Prüfung in Psychologie klar, was sie NICHT will - was sonst? - Trotz der Unklarheit zieht sie zunächst konsequent den Stecker.
Fynn weiss, was er tun müsste, hat aber nicht den Mut dazu - Annäherung und Distanzierung wechseln sich ab - er kommt aus sich heraus - und verkapselt sich wieder… Marie lässt sich davon nicht abschrecken - Fynn entschliesst sich, sich wenigstens ihr gegenüber zu outen: er ist trans. - Doch dazu kommt es nicht - zumindest nicht so, wie er es sich vorgenommen hat - das ganze endet in einem Desaster - sein Trauma bricht auf und er haut ab…
Was zurück bleibt, sind Scherben eines eigentlich grossartigen Roadtrips…
Bleibt es bei den Scherben - oder gibt es doch noch ein Happy-End?
Zett schreibt in diesem Buch wieder mit viel Einfühlung und Humor eine queere Geschichte, zeigt, wie (junge) Menschen durch die Hölle gehen können, wenn sie nicht einfach angenommen und geliebt werden, so wie sie sind. Sie zeigt, was ein Outing kostet - und wie schrecklich es enden kann.
Mitunter hatte mir die Geschichte zu viel ‘echt geil’ und ab und zu hatte ich eher das Gefühl, es seien spätpubertierende Jugendliche als junge Erwachsene… Doch insgesamt ist die Geschichte sehr gut, sie sensibilisiert und weckt Verständnis.
Ein Empfehlung für Menschen, die mit ihrer Geschlechtsidentität ringen - aber auch für jene, die dem Thema hilflos oder fragend gegenüber stehen.
Ein Glossar am Ende hilft zudem, die themenspezifischen Begriffe einzuordnen und zu verstehen.
Ein schwieriges Thema - aber mit Leichtigkeit durchzogen erzählt!