Endlich hatte ich die Gelegenheit dieses Buch zu lesen. Diese Geschichte löst so viel in mir aus…
Es ist eine Geschichte über Wut. Wut, die in uns Frauen schlummert, weil jede von uns es erlebt hat. Die Ungerechtigkeit, die Unausgeglichenheit zwischen den Geschlechtern, die fehlende Unterstützung, das fehlende Verständnis, die Angepasstheit, die Erwartungen. So viel in dieser Geschichte schmerzt.
Es schmerzt nicht nur der Fakt, dass sich Helene, die Mutter von 3 Kindern, während des Abendessens über den Balkon in die Tiefe stürzt. Sondern vor allem die Gründe, warum sie es tut. Jahrelange Unterdrückung, Anpassung, Aushaltung von Gegebenheiten, die eigentlich so gar nicht auszuhalten sind, Wut, das hilflose Ausgeliefertsein. Dies entdeckt Sarah, Helenes beste Freundin, während sie Helenes Lücke füllt, sich um die Kinder und ihren Mann kümmert und den Haushalt schmeisst. Den Mann, der dann dies sehr gerne hinnimmt und am allerliebsten und bequemsten einfach so weitermacht wie bisher. Ohne Verantwortung zu übernehmen, ohne Anpassungen zu machen.
So viel in dieser Geschichte spricht mir direkt aus dem Herzen. Sätze, die ich so auch schon gesagt oder zumindest gehört habe. Von mir, von Freundinnen, von Bekannten. Wir sind noch lange nicht da, wo wir hin müssen. Aber die Augen zu öffnen mit Lektüren wie dieser, trägt ganz sicher seinen Teil dazu bei.
Und dann noch eines: Lasst uns Frauen einander unterstützen. Ohne Neid und Böswillen sondern mit Liebe und Zusammengehörigkeit. Denn wir sind stark und wir sind viele!!!
Herzlichen Dank an Mareike Fallwickl, für diesen Roman.