Berührend, komisch und authentisch.
Leon Hertz ist 13 ¾ Jahre alt und depri light, sprich: aus unerklärlichen Gründen läuft seine Traurigkeit regelmässig über und dann weint er. Ist halt so, weiss in der Schule aber keiner. In Ethik nehmen sie gerade das Thema Tod durch und Leon hat beschlossen ein Referat über ein Kreuz zu halten, das er auf seinem Schulweg immer sieht. Aber irgendwie kam das nicht so an, wie gedacht, und er soll es nochmal überarbeiten.
Und damit kommt Leons Geschichte, die er uns im Rückblick erzählt, ins Rollen. Er ist unser Ich-Erzähler, der uns von Anfang an direkt anspricht. Er schreibt umgangssprachlich, springt anfangs und am Ende in der Handlung vor und zurück, was sehr spontan wirkt, rafft die mehrwöchige Handlung gekonnt zusammen und vermittelt uns seine Gedanken direkt und ungefiltert. Das macht ihn so authentisch, fand ich. Er schreibt über sein Traurigsein, Freundschaft, erste Liebe und Mobbing – Themen, die vermutlich viele Jugendliche irgendwann einmal während ihrer Pubertät beschäftigen. Dank seiner Offenheit macht er uns Mut: Mut, Freundschaften zu wagen, Gefühle anzunehmen und darüber zu reden, Mut, für andere da zu sein und einzustehen, auch, wenn wir uns dadurch selbst angreifbar machen.
Im Nachwort, auf das er mächtig stolz ist, listet er noch Kontaktmöglichkeiten auf, falls auch wir mal unter Traurigkeit leiden.
Ein rundum gelungenes Jugendbuch mit Figuren, die mir direkt ans Herz gewachsen sind, tollen Bildern für schwierige Themen und einer fesselnden Story.