Nicole Wellemins Roman “Späte Ernte” handelt über 3 Frauen die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Wir haben das Jahr 1943, Lene träumt von einem glücklichen Leben mit ihrer grossen Liebe Elias auf dem Hof seiner Eltern. Das Schicksal meint es aber nicht gut mit ihnen: Krieg, Armut und die Ungewissheit überschatten das Leben des jungen Glücks und zwingen sie zu lebensverändernden Entscheidungen.
Viele Jahrzehnte später kämpft Anna, Lenes Enkelin, mit den eigenen Tücken des Lebens. Getrieben von einer tiefen Sehnsucht und der unermüdlichen Leidenschaft zu den Äpfeln, übernimmt sie den heruntergekommenen Hof ihrer Familie und versucht ihn wieder zu neuem Leben zu erwecken. Als Anna Lis kennenlernt, die auf der Flucht ihrer Vergangenheit ist, ahnt sie noch nicht, dass dies der Beginn einer Verbundenheit sein wird, die generationsübergreifend Wunder bewirken wird.
Mit einem enormen Tiefgang und greifbaren Emotionen zeichnet Nicole Wellemin das Bild einer Frauenfreundschaft, die über alle Generationen hinweg Bestand hat. Anna und Lis werden zu einer Einheit, lernen voneinander, teilen ihre tiefsten Ängste und Geheimnisse und finden gegenseitig Trost und Halt.
Das Buch ist für mich ein sehr bewegender Roman, der noch lange nach dem Lesen in Erinnerung bleiben wird. Nicole Wellemins Schreibweise hat mich tief berührt und wichtige Themen, wie Vergebung und Neuanfang, auf eine einfühlsame und authentische Weise auf Papier gebracht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.