Die Fortsetzung von 22 Bahnen ist aus Sicht von Ida geschrieben. So erhält man auch auf die Geschehnisse von 22 Bahnen einen ganz anderen Blickwinkel. Caro Wahl gelingt es dadurch, die Geschichte noch vielschichtiger und menschlicher zu machen.
Ida ist unterdessen erwachsen geworden. Die Mutter ist verstorben und Ida versucht mit sich und der Welt damit umzugehen. Ein wichtiger Fokus ist für mich nachwievor die schwesterliche Beziehung. Auch wenn die sich seit 22 Bahnen sehr verändert hat. Ida lernt neue Leute, neue Probleme kennen und schafft es, vielleicht auch mit ihrer Art Optimismus, zurück ins Leben.
Die Sprache, die Caro Wahl hier gewählt hat, erinnert schon ein bisschen an 22 Bahnen, aber man merkt schon, dass da nicht Tilda, sondern Ida schreibt. Kurz, knackig, kommt das alles daher und zieht einem vom ersten bis zum letzten Wort mit. Ein grossartiges Buch…
Für Ida und Tilda wünsche ich mir von Herzen, dass sie den Mut finden, offen miteinander zu sprechen.