Die Autorin, Isabel Allende erzählt die Lebensgeschichten von drei unterschiedlichen Personen: Samuel, Leticia und Anita. Jede hat ein schreckliches, lebensveränderndes Ereignis erlebt und muss sich neu orientieren und seinen Platz im Leben finden.
Samuel, geboren in Wien, erlebt als kleiner Junge die Progromnacht und wird von der Mutter nach England in die Sicherheit geschickt. Leticia flüchtet mit ihrem Vater in die USA, nachdem sie durch Zufall dem Massaker von El Mozote entkam. Anita wiederum ist ein Mädchen, das mit ihrer Mutter in die USA flüchtete und dort durch die herrschenden Gesetze von ihr getrennt wurde.
Allende verbindet verschiedene Epochen und bringt schliesslich die Personen zusammen, vernetzt deren Lebenswege. Dieser Aspekt der Geschichte gefiel mir als Leserin. Langsam aufbauend wartete ich darauf, dass die Menschen sich treffen und wurde nicht enttäuscht.
Die Erzählstränge wechseln ab, sind jedoch unterschiedlich fokussiert und nicht abwechselnd. So erfährt man über viele Seiten des Buches nichts mehr von Leticia, was ich schade fand.
Einerseits waren die Beschreibungen sehr detailliert, wie z. B. zu Beginn die Schändungen und Tötungen von Juden und deren Häuser in Wien, andererseits erfährt der Leser nur oberflächlich, was im weiteren Verlauf passierte, wie z. B. über die Beziehung von Samuel und seiner Frau.
Das Buch stimmt nachdenklich, die historischen Ereignisse machen betroffen, auch wenn man schon mehrmals darüber gelesen hat, es lässt einen nicht kalt.
Der Beginn des Buches habe ich zügig gelesen, Sprache und Geschichte fesselte mich. Im Verlauf der Geschichten flachte dieses Interesse ab, der Schluss gefiel mir wieder und war einfach zu lesen.
Alles in allem ein Buch, das sich zu lesen lohnt, aber nicht zwingend gelesen werden muss.