Isabel Allende legt mit diesem Alterswerk eine sehr beeindruckende und auch belastende Geschichte vor. Sie schreibt von der Progromnacht in Wien, dem Massaker von El Mozoto in San Salvador, der Trennung von Eltern und Kindern an der Grenze USA/Mexiko, dem Horrorhaus von San Salvador und dem Leben in der Covid-Zeit. In diese geschichtlichen Ereignisse sind die traumatischen Erlebnisse und Lebenswege einiger Kinder eingebettet.
Samuel Adler überlebte den 2. Weltkrieg, weil er in den Kinderzug von Wien nach London gesetzt wurde. Er litt sein Leben lang am Verlust seiner Eltern und an einer gewissen Einsamkeit. Leticia Cordero überlebte durch einen Zufall das Massaker von El Mozoto und die kleine, halbblinde Anita wartete an der Grenze Mexiko/USA sehnsüchtig auf ihre Mutter Marisol. Die verschiedenen Erzählstränge werden am Schluss des Buches gekonnt zusammengefügt.
Ich mag den Schreibstil von Isabel Allende sehr. Sie schreibt flüssig, die Geschichte ist fesselnd und dank den historischen, gut recherchierten Ereignisse sehr interessant und spannend. Ich hätte gerne noch mehr über die verschiedenen Protagonisten gelesen, schade ist das Buch nicht doppelt so dick.
Schwerer Stoff, aber eine absolute Leseempfehlung