Nachdem ich das Buch “Das unsichtbare Leben der Addie LaRue” von der Autorin gelesen habe, musste ich unbedingt noch mehr Werke von ihr lesen. Ich liebe Bücher mit düsterem Setting und dieses hier klang einfach so gut. Zwar mag ich keine Thriller, aber die Thematik mit den Superkräften hat mich doch sehr neugierig gemacht. Vor allem, weil viele von Victor Vale schwärmen…
Es geht um Victor und Eli, zwei unglaublich intelligente Studenten, die Freunde wurden und sich unterstützten. Bis Eli auf die Idee kam über die EO’s (ExtraOrdinäre) zu forschen. Da Victor sich aber immer wie sein Schatten fühlt, wollte er ein Experiment wagen, um einmal im Leben Eli zu übertreffen. Doch das ging schief. Bis Eli den Versuch wagte… und es funktionierte. Eli kann sich selbst heilen, mehr nicht. Was ihn nicht weniger gefährlich macht, da er jetzt quasi unbesiegbar ist. Victor versuchte es ein zweites Mal und wird auch zu einem EO. Er hingegen kann nicht nur seine eigenen Schmerzen betäuben, sondern sein ganzes Umfeld beeinflussen und jedem Schmerzen zufügen. Eli wirkte auf mich arrogant und egoistisch, weswegen seine Kräfte bei ihm gut passten. Victor hingegen tickt anders und sorgt sich um andere, auf seine Weise. Die Kräftezuteilung war für mich sehr stimmig und machte auch Sinn. Irgendwo soll es auch den Charakter wiederspiegeln können, was hier für mich gelungen war. Nicht nur bei den Hauptprotagonisten, sondern auch bei den anderen. Krass fand ich hier, wie Eli das ganze sah und wie er darauf reagierte. Im Gegenteil zu Victor. Hier sah man ganz deutlich, dass die Grenzen zu einem Helden und einem Bösewicht sehr eng beieinander liegen. Auch wenn man böses tut, kann man ein Held sein und umgekehrt. Es war zum Eine klare Grauzone, da es tatsächlich auf die Absichten darauf ankommt. Mir gefielen alle Charaktere, wie sie sich fanden und wie die ganze Geschichte sich entwickelte. Victor gegen Eli. Dann noch Mitch und seine Begabung. Schon alleine dieses Duo fand ich so toll. Sie passen einfach zusammen. Serena und Sydney, Schwestern, raubten mir ebenso den letzten Nerv. Selbst die mächtigste Frau, kann blind vor der Wahrheit sein. Serena hatte es verbockt, machte es wieder gut, aber bezahlte einen hohen Preis. Was wohl Sydney dazu sagen wird, wenn sie die Wahrheit erfährt?
Die Autorin erzählt uns, wie die Menschen ihre Traumata erlebten und welche Kräfte sie bekamen. Da es die meiste Zeit ein düsteres Setting hat, hat es mir sehr gefallen. Auch wenn ich etwas sensibel auf das ein oder andere Trauma reagierte. Der Schreibstil hat mich so gefesselt, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Ich wollte die ganze Zeit wissen, was als nächstes passiert. Wer wird das nächste Opfer? Wie stellt es Eli an? Was wird Victor tun? Ich flog nur so durch die Seiten. Gleichzeitig wurde ich immer wieder im Lesefluss gestört, weil die Zeitsprünge für mich zu viel waren. Mal sind es zehn Jahre zuvor, dann wieder in der Gegenwart, dann fünf Jahre zuvor, dann drei Stunden bis Mitternacht… Sowas mag ich nicht, wenn die Zeitsprünge zu krass sind. Ansonsten habe ich nichts an der Geschichte auszusetzen. Nun bin ich auf die Fortsetzung gespannt. Denn die Autorin hat uns doch mit einigen offenen Fragen zurückgelassen.