Mich hat die Geschichte praktisch von Anfang an gepackt, da hier 3 Frauenleben miteinander verwoben werden und dies auf sehr intensive und spannende Art.
Die Autoren schafft es, mit sehr wenigen Worten der Geschichte Tiefe zu geben und die Bretagne zu beschreiben. Der innere Konflikt, sich zu einer Region zugehörig zu fühlen, aber doch auch Franzose/Französin zu sein, wird sehr gut beschrieben, hier sieht man das Problem, wenn alles zentralistisch geregelt wird.
Das Ende hat mich sehr mitgenommen und damit hätte ich nicht gerechnet, hier kann die Autorin mich total überraschen. Dass Odette mitverantwortlich für den Tod ihrer eigenen Tochter ist, ist schon brutal und lässt die Story dann recht dunkel erscheinen. Und dass sie danach noch in der Zeitung erfährt, dass dies ihre Tochter war, macht es noch bedrückender.
Das Buch führt einem vor Augen, dass man einen Menschen nie nach der Oberfläche beurteilen sollte und sich intensiv mit ihm befassen und mit ihm reden muss, um sich ein Urteil und eine Meinung über ihn zu bilden. Ein eindrücklicher, intensiver Roman, den ich sehr gerne gelesen habe!