Das Buch von Claire Léost spielt im Landesinneren der Bretagne – der Bretagne der Kalvarienberge und Kapellen mit moosbewachsenen Steinen, Farnen und Laubteppichen unter den Bäumen. Das Cover täuscht: Es ist keine sentimentale, leichte Geschichte.
Hier kreuzen sich die Schicksale dreier Frauen aus drei Generationen, die Geschichten, Literatur und Sprache lieben. Die Handlung entwickelt sich anders als erwartet und die Handlungen einzelner Figuren stimmten mich sehr nachdenklich und haben mich zum Nachdenken angeregt.
Am Anfang braucht man etwas Geduld, um sich durch die verschiedenen Charaktere und Zeitsprünge in die Geschichte einzufinden, aber nach der Mitte konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Der Schreibstil ist direkt. Manche Bilder wirken in der Übersetzung etwas fremd. Wer sagt schon auf Deutsch, dass die Kirche voll war, wie ein Korb Nüsse. Auf Französisch wäre der Roman noch authentischer. Wer sich also nicht scheut, liest das Buch besser in der Originalsprache.