Warum sie schlussendlich im Kloster hängenbleibt, weiss sie auch nicht. Nach einer Flucht aus dem hektischen Grossstadtleben und vor ihrem Mann, nach einer geplanten Auszeit fährt sie wieder hin – und bleibt. Sie ist weder religiös noch weltfremd, geht trotzdem zu den Gebeten der Schwestern und lernt die kleine Welt mit ihren Geheimnissen und Zerwürfnissen kennen. Als eine Mitschülerin aus der Grundschulzeit auftaucht, spitzt sich das Unbehagen zu. Sie gehen sich aus dem Weg und können doch nicht voneinander lassen. Nach und nach und mit ganz seltenen Worten erahnt sie deren tragische Geschichte und beginnt ihr zu verzeihen. Szenen aus ihrer Kindheit erscheinen in anderem Licht, und ähnliche Geschichten der Mitschwestern werfen zusätzliche Fragen auf.
Ein ruhiger, nachdenklicher Rückzug mit viel Zeit, den Fragen des Lebens und Sterbens, der Zu- und Abneigung, den verpassten Gelegenheiten und bleibender Schuld nachzuspüren.