In diesem Buch bekommt der Spruch “Sport ist Mord” eine neue Bedeutung. Wer Kraftausdrücke mag, auf moderne Gladiatorenkämpfe steht, die live gestreamt werden und das Blutvergiessen dieser Kämpfe quasi auf den Seiten schmecken möchte, für den ist das Buch genau das Richtige.
Mein Geschmack ist es nicht. 1 Stern für den Versuch des Autors die moderne Gesellschaft als abgestumpft darzustellen und Themen wie Queerness, Fremdenhass und Gewalt in Gefängnissen in den Roman mit einfliessen zu lassen.
Man taucht direkt in einen blutigen Kampf ein, wird mit vielen seltsamen Namen bombardiert, die teilweise nur Randerscheinungen sind. Tauchen sie irgendwo im Buch wieder auf, muss man erst einmal zurückblättern, um sich an sie zu erinnern. Viele lange, ausführliche Fussnoten, mal in mehr oder weniger gutem Schreibstil, sollen vermutlich die Ernsthaftigkeit und den Link zur Realität herstellen, spielt die Geschichte doch in einer Zukunft mit selbst fahrenden Autos. Man hätte die Fussnoten in ein Vorwort oder Nachwort zusammenfassen können, dann würde der ohnehin für mich mühsame Lesefluss nicht noch mehr beeinträchtigt.
Das Buch zeigt aber auch, wie die abgestumpfte Gesellschaft durch Medien beeinflusst wird, sich mehr Befriedigung durch Gewalt holt, ja, sogar Stress abbaut. Mord ist ja Sport und das wird im Stadion oder auch zu Hause auf dem grossformatigen Bildschirm gemeinsam geschaut.
Wer auf Gewalt, Kraftausdrücke, Überlebenskämpfe, mentale und körperliche Gewalt und Manipulation steht, sowie den Verfall der Gesellschaft unter dem Einfluss der (sozialen) Medien mit ansehen möchte, für den ist es ein hervorragender Lesestoff.