Karen Pirie, Band 7: Schottland, April 2020. Trotz Corona-Lockdown steht die Arbeit für die Ermittler der Historic Case Unit um DCI Karen Pirie nicht still. Ein Jahr zuvor verschwand die Studentin Lara Hardie auf dem Weg in die Bibliothek spurlos. Im Nachlass eines unlängst verstorbenen Autors wurde ein Teil eines Manuskripts gefunden, in dem die Handlung stark an den vorliegenden Cold Case erinnert. Zufall? Gibt es Verbindungen zwischen dem Autor und der verschwundenen Lara? Wo ist der Rest des Manuskripts? Viele Fragen und noch keine Antworten…
Erster Eindruck: Mir gefällt das Cover sehr gut, insbesondere das Farbenspiel – im Vordergrund das satte Braun-Grün und im Hintergrund dann fast ein Schwarz-Weiss… wirkt geheimnisvoll.
Dies ist der Band 7 einer Reihe; für mich ist es jedoch das erste Buch der Autorin und somit auch der erste Kontakt mit Karen Pirie. Gleich nach den ersten paar Seiten hat sich bestätigt, dass ich wohl die vorhergehenden sechs Bände auch holen „muss“, um meine Wissenslücken zu schliessen. Doch nun zum vorliegenden Band:
Der Leser wird mitten in die Corona-Pandemie und den Lockdown geworfen, was einige beklemmende Erinnerungen hervorruft. Einerseits scheint der Lockdown schon lange her, aber andererseits ist es doch noch sehr präsent. Eine Bibliothekarin meldet der Polizei etwas Merkwürdiges: ein Manuskript des verstorbenen Autors Jake Stein mit dem Titel „Laurel Oliver verschwindet“, das gegebenenfalls Parallelen zum Fall Lara Hardie aufzeigen soll. Oha! Also geht es hier um ein „Buch-im-Buch“. Darin fällt der Autor Jamie Cobain, wahrlich keine Sympathiefigur, von seinem Thron – und daran ist er erst noch selbst schuld. Er wird von seinem Verlag geschasst, die Frau verlangt die Scheidung, er ist ganz unten. Es bleiben ihm nur noch die Schachspiele mit Rob Thomas. Aber er weiss, dass Rob und seine Ex ein Verhältnis haben. Dafür müssen sie büssen! Er denkt sich das „perfekte Verbrechen“ aus…
Karen hat eine taffe Art, die ihr aber nicht überall Freunde beschert. Aber sie ist schliesslich nicht zur Polizei gegangen, um dort Freundschaften zu schliessen. Daisy, die einen Dienstgrad unter Karen ist, ist noch nicht lange im Team. Jason, Spitzname „Minzdrops“, hingegen schon – er zweifelt aber oft an seinen Fähigkeiten.
Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, und die Beschreibungen der Autorin waren (leider) sehr bildhaft, so dass zuweilen grauenhafte Bilder vor meinem inneren Auge entstanden. Die Realität im Buch und das „Buch-im-Buch“ sind immer mehr verschwommen: Was davon ist wahr? Oder ist alles nur eine falsche Fährte? Die Geschichte war sehr spannend und hat mich ausgezeichnet unterhalten. Die Auflösung war sehr interessant. Aufschlussreich. Ein wirklich perfides Vorgehen! Von mir gibt es wohlverdiente 5 Sterne.