Der High-Fantasy-Roman «Der Rabengott» von Ann Leckie gehört definitiv nicht zu den Klassikern. Die Originalausgabe erschien unter dem Titel « The Raven Tower» im Verlag Orbit, 2019. 2024 kam die deutsche Ausgabe. Es handelt von einem Königreich, welches seit Jahrhunderten von einem Gott beschützt wird. Seinen göttlichen Willen lässt er seinem menschlichen Statthalter durch einen Rabenvogel mitteilen, aber nun ist der Vogel tot und die Regel schreibt vor, dass auch der Statthaltet sterben muss…
Es gibt nicht nur eine Handlung, sondern zwei, dabei werden beide Handlungen von der gleichen Person oder in dem Fall eines Gottes erzählt. Erst mit der Zeit stellt man den Zusammenhang zwischen den beiden Handlungen fest. Am Anfang fand ich das verwirrend, weil zuerst auch nicht klar ist wer hier wirklich spricht. Doch das Ganze hat die Spannung überhaupt möglich gemacht und festgehalten. Der Einstieg war aufgrund des Schreibstils und oberflächlichen Charakteren-Beschreibung sehr schwierig. Man musste sich sehr daran gewöhnen und eignet sich meiner Meinung nach nicht für Fantasy-Einsteiger. Einerseits begleitet man einen Gott über Jahrzehnte wie er die Welt beobachtet, wie sich die Welt entwickelt und wie er damit umgeht, den eins steht fest: Er hat seeeehr viel Zeit zum Nachdenken… Andererseits ist man mitten in der Geschichte des Erben des Statthalters und dessen treuen Begleiter Eolo. Sie reisen in die Stadt, damit der Erbe den Thron übernehmen kann wie vorbestimmt, doch da sitzt auf einmal ein anderer auf dem Thron. Gemäss göttlichen Regeln sollte dies nicht möglich sein! Also was geht hier vor? Wer hat alles seine Finger im Spiel oder besser gesagt, welcher Gott?? Vom Ende hatte ich mehr erwartet…
Der Start ist holprig und nicht einfach. Manche haben oder werden dieses Buch abbrechen, aber mit etwas Geduld und Zeit steckt eine spannende und mal eine etwas andere Geschichte dahinter, die sich für mich gelohnt hat zu lesen!