Der Schwede Mikael Lindnord, von Berufs wegen Adventure Racer und Wettkampfveranstalter, beschreibt im Buch «Arthur. Der Hund, der den Dschungel durchquerte, um ein Zuhause zu finden» hauptsächlich wie er auf einem Rennen im Urwald Ecuadors einem streunenden Hund begegnet und er ihn dann mit in seine Heimat Schweden mitnimmt.
Anfangs sind die Kapitel nicht chronologisch. Die Geschichte springt von Lindnords Gegenwart (2015) zurück in dessen Jugendzeit, als er aus der Eishockey-Mannschaft fliegt, hin und her; man erfährt, wie er seine spätere Ehefrau kennenlernte und dass er eine berufliche Laufbahn in der Armee einschlug, wie respektive warum er seine ‘Berufung’, dem Adventure Racing, nachgehen muss. Alles bleibt aber im Reportagen-Stil eher mau, dann aber tritt endlich der Streuner ins Geschehen und die Geschichte nimmt etwas an Substanz an – bleibt aber leider eher flach bis zum Schluss, obschon die Story ganz ‘süss’ wäre. Wahrscheinlich spielt sich dies aber eher in meinem Kopf und Herzen ab (selbst Hundebesitzerin), als dass man grosse Emotionen auf diesen Seiten findet. Der Schreibstil bleibt sachlich, oberflächlich, es geht Schlag auf Schlag: Wie während eines Rennes bleibt wenig Zeit Tiefe und genaueren Beschreibungen.
Der Autor ist hauptberuflich Sportler, also darf man wohl auch trotz Unterstützung einer Sachbuchlektorin keine nobelpreiswürdige Literatur erwarten. Man erfährt viel zu wenig Genaueres: Da die Teams durch den Dschungel jagen, bleibt ihnen von der Schönheit ihrer Umgebung verschlossen und Mikael Lindnord vermag die Strapazen nicht nachvollziehbar beschreiben; die vielen Schwierigkeiten einer Übersiedlung bleiben nur sehr oberflächlich beschrieben und die später gegründete ‘Arthur Stiftung’ erhält am Ende auch nur eine Doppelseite. Inhaltlich hätte man hier viel mehr herausschaffen können. Jegliches Potential der Geschichte wurde leider nicht umgesetzt: Obschon es sich hier um eine Geschichte mit und fürs Herz handelt, bleibt der Protagonist Mikael fremd und seine Beziehungsgeschiche mit Arthur ungerechterweise blass. Es erfordert Fantasie, Goodwill und reichlich Empathie seitens des Lese-Publikums dieser Geschichte einen u.a. emotionalen Gehalt zu attestieren. Leider eine Lese-Enttäuschung trotz haarigem Soulmate.