Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei 😉
Nach dem Lesen des Klappentextes war für mich klar, dieses Buch will ich lesen, als ich dann noch Glück hatte bei der Leserunde von L.B. dabei zu sein, freute ich mich umso mehr.
Die Erzählweise ist speziell, denn Estela die Protagonistin wendet sich direkt an das Publikum ( Zuhörerschaft beim Verhör) und andererseits auch an uns als Leser. Der Schreibstil selber ist grösstenteils sehr nüchtern, präzise, allerdings entstehen auch immer wieder fast schon poetisch angehauchte Sätze.
Durch die ICH- Perspektive erhalten wir zwar einen umfassenden Eindruck von Estela dennoch hielt sie mich bis zum Ende auch Distanz und ich konnte gar nicht richtig mit ihr mitfühlen.
Die Ausgangslage der Geschichte ist unglaublich spannend, auch gefiel mir persönlich die Entscheidung der Autorin diese ungewöhnliche Erzählform zu wählen. Ebenfalls mochte ich diese beklemmende Stimmung und die dauernd unterschwellige Spannung. Allerdings kam es öfters zu abschweifenden, belanglosen Abschnitten und gerade gegen Ende wirkte alles plötzlich sehr hölzern und konstruiert. Am Schluss sass ich mit zugeschlagenem Buch enttäusch da und fragte ich mich; “ DAS soll es jetzt gewesen sein???”
Ich vergebe deshalb 3,5 Sterne