Mariana Leky hat aus meiner Sicht mit diesem Roman eine absolut tiefgreifende, kritische, liebevolle und todtraurige Geschichte geschrieben.
Wenn Selma in ihren Träumen ein Okapi sieht, stirbt jemand im Dorf. Bis allerdings der Todesfall eintritt, sind die Dorfbewohner untereinander (endlich) ehrlich und teilen ihre wirklichen Gedanken und Wünsche. Die Enkelin Selmas, Luise, wächst in dieser Gesellschaft auf und lernt so ziemlich schnell, oberflächlich zu agieren. Schlussendlich hat das Buch mit sehr viel Fassade zu tun, denn diese versuchen alle krampfhaft aufrecht zu halten. Besser schwindeln, als das Gesicht verlieren. Da die Dorfbewohner teilweise dann doch die Welt reinlassen, weicht sich das Ganze glücklicherweise auf.
Der Roman ist ein grosser Appell an alle, das Leben JETZT zu leben und nicht auf morgen zu verschieben. Denn wer weiss schon, was morgen ist…