Die Erzählung erfolgt auf zwei Ebenen, zum Einen eine historische Schilderung von Jo van Gogh- Bonger, die Schwägerin des berühmten Malers, sowie von Gina, die sich in der Gegenwart auf Jos Spuren begibt.
Eine interessante Darstellung der Frau, die dafür gesorgt hat, dass das Wirken van Goghs doch noch zu einer Würdigung kommt. Spannend sind die menschlichen und familiären Hintergründe der Personen im näheren Umkreis. Definitiv der lehrreiche Part.
Ginas Geschichte flacht dagegen ab. So ganz passt sich ihr Erleben nicht der historischen Figur an. Man sucht vergebens Parallelen. Ihr spezielles Verhältnis zu ihrem Vater sowie auch ihre eigene sehr spezielle Persönlichkeit werden an sich gut entworfen, es bleibt aber dennoch etwas blass. Das Verschmelzen von Jo und Gina wirkt hölzern, obwohl es an sich sicher eine spannende Idee ist.
Sprachlich ist der Roman gut umgesetzt, in weiten Teilen gut formuliert. Leider fehlt für mich etwas die Herznote im Ganzen. Schade, aber ich stand nicht in Flammen.