„Honesty – Was die Wahrheit verbirgt“ reiht sich ein in eine Liste vieler anderer Sci-Fi Dystopien/ vermeintlichen Utopien mit einer Hauptfigur die nicht in die von der Regierung geforderten Raster passen will/ kann. Wer damals von Maze Runner, die Bestimmung und Co. begeistert war, wird sich auch mit diesem Buch zu Hause fühlen. Das World Building von Franzi Kopka ist gut durchdacht und bietet und mit einem utopischen Deutschland und moderner Technologie etwas bekanntes und doch soweit in der Zukunft liegendes das es doch nicht unserer heutigen Welt entspricht. Da KI und kontrollierende Regierungen aber etwas zukunftsnahes sind macht das ganze aber doch recht realitätsnah.
Der Fokus der Regierung in diesem Buch liegt auf dem Menschlichen Verhalten und dem erreichen der absoluten Wahrheit, sowie dem Ausmerzen jeglicher Emotionalen Aufwühlungen. Diese Ziele der Regierung werden durch eine Hochmoderne KI überwacht und durch die Einnahme spezieller Medikamente ermöglicht.
Die geschaffenen Charaktere finde ich sehr schön und vertieft geschaffen. Jeder hat seine Daseinsberechtigung im Buch und eine Hintergrundgeschichte (auch wenn nicht immer ausführlich geschildert) und man hat nicht das Gefühl das ein Charakter nur für einen Twist im Plot vorkommt. In Maes Gefühlswelt kann man sich gut hineinfühlen und einige Nebencharaktere muss man einfach lieben.
Leider war das Buch zwischenzeitlich etwas langgezogen. Es war zwar nicht per se unspannend, aber es gab Teile, die auch etwas gekürzt hätten werden können. Insbesondere da es fast bis zu Hälfte des Buches nicht wirklich viel passiert und es zuerst mehr um Alltagsbeschreibungen geht und weniger um Action. Zudem war für mich leider die Entstehungsgeschichte dieser neuen Welt etwas zu wenig ergründet. Wieso kam es zu dieser Utopie, Wie waren die Anfänge, wieso genau wird dem Lügen und den Emotionen so ein hohen Stellenwert zugesprochen dass sie ausgemerzt werden müssen usw. Diese fehlenden Informationen haben mir vor allem am Anfang den Einstieg ins Buch erschwert.
Im Grossen und Ganzen ist das Buch gut geschrieben und ganz solide und ermöglicht den Auftakt für die kommenden beiden Bücher. Mich hat es aber bis zum Schluss nur stellenweise richtig gepackt und ich hatte nie das Gefühl dass ich das Buch nicht weg legen kann. Mir hat das gewisse Etwas gefehlt aber als Einstieg in die Sci-Fi Welt würde ich es meinem jüngeren ich trotzdem empfehlen😆
optisch ist das Buch übrigens sehr schön. Das dunkle Cover wird durch den schwarzen Farbschnitt komplettiert und die goldenen Akzente kommen noch mehr hervor. 😍 Was ich auch toll finde ist das der Text relativ gross geschrieben ist, dies ermöglicht es auch Personen mit schlechter Brilleneinstellung etwas entziffern zu können😂