(Inhalt vgl. Cover)
Das Cover ist sehr auffällig. Ich mag es, habe mich zu Beginn jedoch gefragt, was der schwarze/düstere Hintergrund mit der Liebe in diesem Buch zu tun hat. Nach dem Austausch mit meinen Leserunde-Kolleginnen könnte ich mir vorstellen, dass die dunkle Hintergrundfarbe nicht mit dem Titel, sondern mit der Hauptprotagonistin und ihren Gefühlen zur neuen Umgebung, der noch fremden Kultur und dem Sprachverständnis zu tun hat. Ich mochte den teilweise witzigen Schreibstil, ebenso die Überschriften (Zitate aus dem nächstfolgenden Kapitel), sie vereinfachen die Orientierung. Bei ganz kurzen Kapiteln jedoch empfand ich sie als überflüssig, weil sie innert ein/zwei Seiten wiederholt werden.
Die Geschichte weist autobiografische Züge auf. Da ich selbst auf verschiedenen Kontinenten zu Hause gewesen bin, konnte ich mich gut in die Hauptprotagonistin (es werden übrigens nie Personennamen verwendet), hineinfühlen. In meinem Empfinden hat die Immigrantin zuwenig getan, um “anzukommen”. Nachdem sie ihren späteren Freund kennengelernt hat, hat sie sich nur noch auf ihn fokussiert.
In der Inhaltsbeschreibung (Cover) ist die Rede von einer Liebesbeziehung zwischen der Chinesin und dem britisch-deutschen Landschaftsarchitekten, der in Australien aufgewachsen ist. Ich habe keinen Moment das Gefühl gehabt, dass es zwischen den beiden Liebe ist. Es schien mir eher eine Zweckbeziehung.
Was ich spannend fand, ist die Auseinandersetzung mit der Sprache. Zwischendurch hat sie mich aber auch genervt. Wieso muss eine Person, die freiwillig in ein anderes Land zieht, so viel hinterfragen? Wieso geniesst sie nicht einfach - ganz besonders in diesem Fall - die neuen Freiheiten und Erfahrungen? Beispiele:
- Der Stuhl - für das englische chair - ist maskulin. Warum ist dann der Tisch nicht feminin? Ich dachte, Stuhl und Tisch sind das perfekte Paar.
- Warum ist das Boot für dich eine Sie und kein Er? Für mich sind Boote männlich. Man sagt doch, Boote driften. Driften, sich ziellost treiben lassen, das ist doch typisch männlich.
