Aufgrund einer Empfehlung las ich «Das Paket», nachdem ich «Passagier 23» des gleichen Autors schon wenig überzeugend fand. Leider wurden meine Erwartungen an diesen Bestseller nicht erfüllt.
Allein schon unplausibel, wie das Opfer Emma in einem brandneuen 5-Sterne-Hotel unbemerkt in ihr Zimmer gekommen sein soll, vorbei an installierten Kameras auf den Hotelfluren und ohne Benutzung elektronischer Zugangsschlüssel zu den Zimmern – und die Polizei glaubt Emma nicht und kann ihre Angaben zu einer Vergewaltigung und zum Hotelaufenthalt nicht einmal überprüfen.
Auch wenn die inneren Dialoge des Opfers eindringlich geschildert sind und die Geschichte rund um das ominöse Paket spannend aufgegleist ist, je mehr Einzelheiten bekannt werden, umso weniger ist die Geschichte plausibel. Jemand, der sich in ein dreijähriges Mädchen verliebt, dieses jahrelang beschützt und es (inzwischen eine gestandene Psychiaterin) dreissig Jahre später vergewaltigt, solch eine Geschichte ist absurd. Die Geschichte ist der Spannung willen arg konstruiert und lässt die Plausibilität völlig auf der Strecke. Selten ein so schlechtes Buch, das sich Bestseller nennt, gelesen.