Rowan Craine ist verzweifelt, denn sie sitzt unter Mordverdacht im Gefängnis. Sie soll ein Kind der Familie Elincourt getötet haben. Seit kurzem ist Rowan die Nanny in der sechsköpfigen Familie. Dabei hatte sie sich so auf die neue Arbeitsstelle auf Heatherbrea House im schottischen Hochland gefreut und dafür ihren Job in London an den Nagel gehängt.
Mich hat dieser Thriller, der gemächlich beginnt betreffend Gänsehaut, fasziniert. Denn durch den Klappentext und den Einstieg ins Buch weiss man als Leser, dass eines der Kinder, auf die Rowan aufpasst, stirbt. Mit diesem Wissen im Rücken fesselt das Buch noch mal mehr. Durchgehend wabert das Grauen mit und man wartet förmlich darauf, dass der Mord geschieht. Das erzeugt eine tolle Spannung und entwickelt einen unheimlichen Sog.
Der Start ins Buch beginnt mit einem Brief, den Rowan an einen Anwalt schreibt. Genau hier hatte mich die Autorin schon am Wickel und ich war gespannt auf die Geschichte. So habe ich mich schon nach diesem Brief gefragt, ob Rowan den Mord, für den sie in Untersuchungshaft ist, begangen hat oder nicht. Ruth Ware hat hier geschickt Pro und Contras eingestreut.
Da Setting, das abgelegene Haus im schottischen Hochland und die Umgebung sind sehr atmosphärisch beschrieben. Dazu kommt, dass Heatherbrea House, das Zuhause der Familie Elincourt, ein Smart House ist. Praktisch alles, vom Licht über die Musik bis zu den videoüberwachten Zimmern, wird über das Smartphon oder Touchpanels gesteuert. High-Tech vom Feinsten und so beschrieben und erklärt, dass man auch als nicht Technikbegeisterte nicht den Faden verliert. Gruselig so ein Leben in einem gesteuerten und überwachten Haus. Vor allem, wenn dabei noch seltsame Dinge geschehen. Es gab etliche Szenen, die mir Gänsehaut beschert haben beim Lesen.
„Hinter diesen Türen“ war nicht mein erstes Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Mit ihrem tollen und verständlichem Schreibstil und dem unvorhersehbaren Plot konnte sie mich wieder begeistern!