Eine ausgewählte Gruppe Menschen wird von Milliardär Nevio eingeladen sein neues und vor der Eröffnung stehendes Escape-Room-Paradies zu testen.
Er hat die Burg Greiffenau ausgebaut und daraus ein fantastisches Spielerlebnis geschaffen. Gruften, unterirdische Räume und Geheimgänge wurden mit vielen technischen Spielereien ausgestattet und sollen ein Escape Erlebnis auf höchstem Niveau bieten. Per KI gesteuert, nach den Wünschen der Spielenden.
Was als Erlebnis gedacht, verselbstständigt sich bald, denn KI kann nicht verlieren.
Escape-Rooms schiessen ja in der Realität wie Pilze aus dem Boden. Wer schon mal in einem war, kann im Hinblick auf “die Burg” diese Erfahrung tunlichst vergessen. Denn die Escape-Burg von Ursula Poznanski ist grösser, ausgeklügelter, fantastischer und erlebnisreicher. Die Escape-Games sind von KI gesteuert und vom Feinsten, was Technik zu bieten hat. Und das wird ausdauern erläutert, beschrieben und erklärt. Das ganze Buch über irrt man mit der Gruppe Ausgewählter durch die verschiedensten Räume der Burg. Es tauchen fantastische Wesen auf, Geheimgänge werden erkundet und immer wieder müssen, wie es Escape-Rooms so an sich haben, Rätsel gelöst werden. Das Ganze wurde immer langatmiger und ich musste mich sehr durchkämpfen. Spannend war das nicht.
Die Figuren bedienen so ziemlich jedes Klischee. Der arrogante Milliardär, eine altbackene Rätselkönigin, ein Sportler, der mehr Volumen in den Muskeln als im Kopf hat, ein Besitzer einer Escape-Room Kette, der eifersüchtig auf die teuren Spielereien schielt, ein Historiker, der die historische Seite der Anlage bewerten soll … die Autorin hat nichts ausgelassen. Ursula Poznanski, die ja eine bekannte Autorin ist, hat hier leider eine langweilige Geschichte mit klischeehaften Charakteren geliefert.
Täter ist die künstliche Intelligenz, KIsmet genannt, die total vermenschlicht ihr Unwesen in der Burg treibt. KIsmet imitiert Stimmen, bringt aus jedem Spieler des Escaperooms dunkle Geheimnisse ans Licht und spielt abgrundtief böse. Denn KIsmet will eines: gewinnen um jeden Preis und dafür geht KIsmet über Leichen. KI, die auf alles zugreifen kann, was jemals im Internet verbreitet wurde, nutzt die Schwächen und Angriffspunkte der Teilnehmer des Spiels ordentlich aus.
“Die Burg” ist eine Mischung aus Krimi, Fantasy, mit historischem Flair. Sehr langatmig und zu detailreich die Games, daneben lesbar, ohne dass ich in Begeisterungsstürme ausbreche.