Nicola Förg ist berühmt für ihre Krimis, die briusante und aktuelle Themen aufgreifen. Der vorliegende Band um die Kriminalkommissarinnen Irmi Mangold und Kathi Reindl in Garmisch steht ganz in dieser Tradition. Es geht um Generationenkonflikte. In der Familie. Und in der Gesellschaft. Und es geht um Raub von Baumaterial auf Baustellen.
Der Mord an dem jungen Joshua Heiligenstezer wirft viele Fragen auf. Die Spurenlage ist sehr dünn und vor allem verworren. Die wenigen Tatzeugen und die Familie des Toten erzählen Wahrheiten nur in dünnen Scheibchen. Für die Kommissarinnen ist die Ermittlung frustrierend. Und ihren freine Momenten liest Irmi Mangold dazu ein sehr verstörendes Buch, welches in die Zukunft den Bruch zwischen den Generationen beschreibt. Was nicht gerade beruhigend wirkt: In der nahen Zukunft sind die Sozialsysteme zusammengebrochen und die Jungen empfehlen den so zahlreichen Rentnern der sogenannten Boomergeneration den ‘freiwilligen’ Suizid, weil sie die Renten für die Alten, welche das Klima an die Wand gefahren haben, nicht mehr zahlen wollen.
Die Geschichte geht angesichts der aktuellen politischen und ökologischen Situation tief unter die Haut. Sie ist nicht nur hochspannend sondern auch sehr verstörend. Nicola Förg webt wie immer ein wahres Spinnennetz an Spannungsfäden, in denen sich die Leser verfangen. Ich hastete durch die Seiten, um das Ende als Erlösung zu erreichen.
Sehr, sehr empfehlenswert! Weit mehr als “nur” ein Krimi.