Die Bibel ist das meistverkaufte Buch der Welt. Ich behaupte mal, dass wir in unserem Sprachraum auf die ein oder andere Weise auch bereits mit der Bibel in Kontakt kamen. Bei mir war es eine sehr intensive Weise: katholisch erzogen, Klosterschule, Ministrantin und Lektorin in zwei Gemeinden. Doch auch mir war klar, dass nicht alles wörtlich genommen werden kann.
Schaik und Michel wandeln auf einem schmalen Grad: die Bibel mit wissenschaftlicher Sicht lesen und plausible Erklärungen finden ohne sich über den Glauben an sich auszulassen. Wie kann man die einzelnen Geschichten im Kontext der Entstehungszeit sehen und verstehen, was die ursprüngliche Aussage sein sollte? Es ist spannend, dies gemeinsam mit einem Historiker und einem Anthropologen zu machen. Es werden viele Bezüge zur Geschichte der Regionen im Nahen Osten gemacht (die natürlich dazu führten, dass ich mehr Bücher darüber lesen musste, um mehr zu verstehen). Die beiden Autoren finden dabei eine klare und verständliche Sprache, auch wenn sie über komplexe Zusammenhänge und Themen schreiben. Es fiel mir leicht, ihren Thesen zu folgen und greife immer wieder zu diesem Buch, wenn ich nach Argumenten suche, warum das so nicht in der Bibel steht oder ausgelegt werden sollte. Ich hab so viel gelernt.