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  • Wo Milch und Honig fließen

  • C. Pam Zhang
  • Roman

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  • Fantasy & Science FictionRomane

    Der Duft nach Riedgras

Ich habe Zhangs Debüt «Wie viel von diesen Hügeln ist Gold» schon gerne gelesen, da musste ich bei dem zweiten Buch ebenfalls zugreifen. Dieses Mal werden wir nicht in historische Gefilde geführt, sondern erhaschen einen Blick in die Zukunft, in der ein Smog das Leben auf der Erde gnadenlos erstickt. Die Erzählerin mit ostasiatischen Wurzeln bleibt ohne Namen – und das mit voller Absicht. Wiederum vermag Zhang mit ihrer fein gewobenen Sprache die Leser einzufangen, schlägt aber mit purer Wucht zu. Die Menschheit ist betrübt, der zerstörerische Smog, der nur wenige Lebewesen überleben lässt, drückt auf die Stimmung von Individuen und Regierungen. In dieser Weltlage will unsere Protagonistin nur eines – okay, vielleicht zwei Dinge: kochen und zurück in die Staaten. Aber für die US-Bürger gibt es eine Warteliste, um wieder einreisen zu können und auf dieser steht die Erzählerin weit, weit unten. Also hält sie sich mit Arbeit in einem einfachen Restaurant über Wasser, bis sie sich für die Stelle als Köchin für eine umstrittene Gesellschaft auf einem Berg bewirbt und in ganz neue Gefilde geworfen wird. Hier entsteht ein Sog aus Lust, Gier, Überlebenswillen und ein Machtkampf. Manche Teile sind mitreissend, manche stossen ab, aber alle haben miteinander gemein, dass sie faszinierend sind. Manche werden bestimmt vom Hauptteil gepackt sein, doch mich hat der kurze Anfang und das Ende, als unsere Erzählerin aus ihren letzten Lebensjahren berichtet, am meisten – ist das das passende Wort? – berührt. Das Buch regt zum Nachdenken an, aber es unterhält auch. Sogar die Danksagung ist unterhaltsam. Die erste ihrer Art, die ich gesehen habe.