… die ich 2024 lesen werde. Dani Shapiro schildert in «Leuchtfeuer» als allwissende Erzählerin aus wechselnden Perspektiven die Leben zweier Familien und wie diese durch bestimmte Ereignisse miteinander verbunden werden.
Ben und Mimi Wilf ziehen in den 70ern mit ihren beiden Kindern, Sarah und Theo, in die Division Street in Avalon. Gut 30 Jahre später zieht ihnen gegenüber die junge Familie Shenkman ein. Weitere 20 Jahre danach macht sich deren Sohn, Waldo, auf den Weg nach Kalifornien, um dort in Bens Nähe leben zu können.
Shapiro spannt somit einen grossen zeitlichen Bogen und springt in ihrer Erzählung nicht nur von Person zu Person, sondern auch in der Zeit. Für mich unheimlich reizvoll, weil sich so das Gesamtbild erst nach und nach entschlüsselt.
Die Erzählperspektive hält uns dabei ein wenig auf Distanz, sodass wir Schicksalsschläge nicht so unmittelbar erleben. Das verleiht ihrer Geschichte Leichtigkeit. Mit viel Empathie und sprachlichem Feingefühl schildert sie die Leben ihrer Figuren, die uns sogleich ans Herz wachsen, mit all ihren Ecken und Kanten. Wir erkennen uns in Teilen ihres Charakters oder ihrer Lebensumstände wieder und nehmen umso mehr Anteil an ihrem Werdegang. Absolut berührend ist ihre Darstellung von Bens und Mimis Zuneigung.
«Leuchtfeuer» hält, was der Titel verspricht, und verbreitet Zuversicht und Hoffnung.