Fesselnder Schreibstil, hat man mal angefangen, kann man kaum aufhören zu Lesen.
Das Buch besteht aus vielen kleinen Kapiteln, jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Das mag schwierig sein, um in die Geschichte reinzukommen und den Überblick zu behalten, aber andererseits bekommt man als Leser das Gefühl mitten drin zu sein. Mich haben die Perspektivenwechsel eher dazu verleitet weiterzulesen, weil ich schnellstmöglich wissen wollte wie das alles zusammenhängt. Oder wie es ein Mitglied der Leserrunde ausgedrückt hat “Erst mit der Zeit zeigen sich die Verbindungen, was dem Ganzen eine gewisse Grundspannung gibt”
Man stellt so einiges an Vermutungen an, eben weil man so viele Aspekte der Geschichte kennenlernt. Die Auflösung kommt trotzdem überraschend!
Ich finde das Ende überhastet und vielleicht wurde auch versucht ein bisschen zu viele Themen in das Buch zu packen. Einige Figuren bleiben sehr blass und bei anderen fragt man sich, was sie genau zu dieser Geschichte beitragen. Da es aber der Anfang einer Reihe sein soll, wurden in diesem ersten Buch vielleicht Figuren eingeführt, die erst später an Bedeutung gewinnen. Die angeschnittenen Themen sind zum Teil recht heftig - der Mord an sich wird zwar recht unspektakulär geschildert, aber im Zuge der Story kommen Themen wie Vergewaltigung, Missbrauch von Kindern und Selbstmord zur Sprache - also nicht unbedingt jedermanns Sache.
Insgesamt fand ich das Buch aufgrund seines Tempos sehr spannend, ich empfehle es gerne weiter - mit den entsprechenden Triggerwarnungen - und werde auf jeden Fall den zweiten Band der Reihe lesen (auf Englisch, da ich nicht warten mag 😉 ).