Wahrscheinlich kennt jeder das eine oder andere Bild von Caspar David Friedrich. Aber die wenigsten werden Details über sein Leben wissen. Diese Lücke kann man mit „Zauber der Stille“ auf unterhaltsame Weise schließen, wenn man sich auf Florian Illies‘ besondere Herangehensweise an dieses Thema einlässt.
Dabei wird auch vor schwierigen Themen nicht halt gemacht. Zu erwähnen wäre hier zum Beispiel der frühe Tod der Mutter und mehrerer Geschwister, aber auch die Armut, unter der Caspar David Friedrich mit seiner Familie litt.
Das Buch ist vollgepackt mit jeder Menge Informationen und Anekdoten, und auch die Begegnungen des Künstlers mit diversen ZeitgenossInnen werden beschrieben. Noch dazu bekommt man an vielen Stellen im Buch Einblicke in Caspar David Friedrichs Gedankenwelt, so dass ich endlich Einiges, was ich mich schon immer gefragt habe, für mich klären konnte, zum Beispiel, warum der Künstler Menschen stets von hinten malte. Überhaupt hatte Caspar David Friedrich ein schwieriges Verhältnis zu Menschen, und so heißt es im Buch auch:
„Ach, die Menschen (…), sie sind mir so fremd. Und die Frauen erst.“ (Buch, S. 20)
Wie ich es erwartet habe, sind im Buch vier bedeutende Gemälde von Caspar David Friedrich abgedruckt, es hätten aber gerne noch mehr Bilder sein dürfen.
Alles in allem war dieses Buch für mich eine ganz wunderbare Unterhaltung, ein vorsichtiges Herantasten an diesen außergewöhnlichen Künstler, der so viel zu sagen gehabt hätte und der doch immer wieder aus dem Fokus geriet und dann wieder regelrecht ausgegraben wurde. Insbesondere Caspar David Friedrichs besondere Vorgehensweise beim Malen ist beachtenswert und interessant.agt habe, für mich beantworten konnte.
Nach der Lektüre dieses Buches kann ich allerdings nachvollziehen, warum es „in der Szene“ kontrovers diskutiert wird. Echte Kunstkenner werden nämlich nicht viel Neues lernen, der interessierte Laie kann unter Umständen nicht alles direkt nachvollziehen.
Wer sich auf lockere Weise mit dem Leben und Schaffung eines der berühmtesten Maler Deutschlands beschäftigen möchte, liegt mit „Zauber der Stille“ meiner Meinung nach genau richtig.