Das hat wahrscheinlich jeder von uns schon mal in irgendeiner Art erlebt:
Man macht eine Zufallsbekanntschaft und wird sie nachher einfach nicht mehr los. Spontan fällt mir da das gesprächige und neugierige Pärchen am Nachbartisch im Hotel ein, welches dann dummerweise auch noch jeden Morgen den gleichen Tisch belegt und dann sieht man sie auf dem Stadtbummel und am Strand und hat den Moment verpasst, ihre „Urlaub-Freundschaft“ abzuwehren.
So geht es dem Protagonisten, einem Philosophen aus Basel, in „Endlich Stille“. Er trifft auf einen Unbekannten am Bahnhof Strasbourg, landet im gleichen Hotel und wird ihn anschliessend einfach nicht mehr los. Was lästig beginnt geht bald viel weiter; der Fremde nistet sich schliesslich regelrecht bei ihm ein.
Grandios ist der beklemmende Erzählstil und die scheinbar ausweglose, ohnmächtige Situation. Bis am Schluss nur noch eine endgültige Lösung in Frage kommt….